Tu felix Austria ...
Man reibt sich als Deutscher verwundert die Augen, dass unsere Bundestagsabgeordneten - aus deren Mitte in der Regel unser Kanzler und seine Minister hervorgehen - im Grunde von jeder Firma und jedem Lobbyisten alles annehmen dürfen, was ihnen das Leben erleichtert. Selbstverständlich behauptet jeder Abgeordnete, dass dadurch seine Stimmabgabe für neue Gesetzesentwürfe im Sinne dieser großzügigen Spender niemals beeinflusst würde. Und wir Bürger können nur fassungslos bei diese Farce zuschauen. Dieses dubiose Prozedere ist nämlich bei den 596 auserwählten Sesselpupsern - im Gegensatz zu Beamten, Siemensmanagern usw. - völlig legal, wie wir ständig wegen irgendwelcher Lappalien - wie nichtbezahlte Strafzettel - mit dem Knast Bedrohten staunend feststellen.
Wie heißt es so schön? Die Kleinen hängt man ...
Beispiele dafür gibt es genug. Die wunderbare Flick-Affäre wäre da zu nennen. Als Bauernopfer erhielt damals der Generalbevollmächtigte des Unternehmens von Brauchitsch immerhin eine Geldstrafe. Ebenso wie die FDP-Minister Lambsdorf und Friedrichs als Geldempfänger, die Flick dauraufhin eine Steuerbefreiung in Höhe von ca. 2 Mrd. DM gewährt hatten.
Oder die Parteispendenaffäre der CDU mit dem großartigen Helmut Kohl, der plötzlich unter einem zeitweisen Gedächtnisverlust litt und deswegen seine großzügigen Wohltäter nicht benennen konnte.
Noch beeindruckender verhielt sich der hessische Ministerpräsident Koch. Der sagte auf Vorlage von ihm unterschriebener Überweisungsträger, mit denen Geld auf die "schwarzen"CDU-Konten in der Schweiz transferiert wurde, kalt lächelnd: "Jeder hat seine eigene Wirklichkeit!" Eine Woche zuvor hatte er nämlich noch steif und fest behauptet, von der Existenz dieser Konten in der Schweiz keine Ahnung zu haben. Für diese Chuzpe wurde er inzwischen mit einem gut dotierten Posten im Unternehmen einer seiner Geldgeber belohnt.
Und jetzt haben wir eben die "Affäre Steinbrück" mit seinen "Vortragshonararen", die er von seinen Unternehmerfreunden im sechsstelligen Bereich kassierte. Müssen wirklich sehr beeindruckende, vermutlich sogar weltverändernde Vorträge gewesen sein! Warum eigentlich konnte man sie nirgends nachlesen? Fanden sie überhaupt statt?
Aber das sind doch alles Peanuts und Nebensächlichkeiten im Verhältnis zu dem, was gerade in Österreich abgeht!
Da kauft sich nämlich der Milliardär Stronach in aller Öffentlichkeit gerade ein Politikerteam zusammen. Wie der Manager eines Profi-Fußballvereins schickt er seine Scouts los. Die sprechen jeden Politiker des Landes an, der bereit ist, für ein paar Dollar mehr seine bisherige Partei und Gesinnung aufzugeben und sich der Truppe des Stronach anzuschließen. Unter anderem bei dem geschmeidigen Ex-Kanzler Vranitzki offensichtlich mit Erfolg.
Das nenne ich ein leuchtendes Beispiel für eine transparente Demokratie!
Nicht nur Scheckbuch-Journalismus, sondern auch Scheckbuch-Politik. In aller Offenheit. Ohne jede verquaste Verschleierung. Da weiß jeder Österreicher, woran er ist. Und wer sich ihm zur Wahl stellt.
Bravo Stronach!
Der Mann hat Eier. Die Ösis können stolz sein, ihn zu haben. Er führt ihnen gnadenlos vor, was das für Persönlichkeiten sind, die in ihrem Land die Abgeordnetensitze vollfurzen.
Bei uns hingegen dürfen sich die ach-so-integren Mitglieder dieser Kaste im feinen Zwirn täglich in Talkshows salbadernd mit mehr oder minder beflissenen Moderatoren präsentieren.
Tu felix Austria ...
Wie heißt es so schön? Die Kleinen hängt man ...
Beispiele dafür gibt es genug. Die wunderbare Flick-Affäre wäre da zu nennen. Als Bauernopfer erhielt damals der Generalbevollmächtigte des Unternehmens von Brauchitsch immerhin eine Geldstrafe. Ebenso wie die FDP-Minister Lambsdorf und Friedrichs als Geldempfänger, die Flick dauraufhin eine Steuerbefreiung in Höhe von ca. 2 Mrd. DM gewährt hatten.
Oder die Parteispendenaffäre der CDU mit dem großartigen Helmut Kohl, der plötzlich unter einem zeitweisen Gedächtnisverlust litt und deswegen seine großzügigen Wohltäter nicht benennen konnte.
Noch beeindruckender verhielt sich der hessische Ministerpräsident Koch. Der sagte auf Vorlage von ihm unterschriebener Überweisungsträger, mit denen Geld auf die "schwarzen"CDU-Konten in der Schweiz transferiert wurde, kalt lächelnd: "Jeder hat seine eigene Wirklichkeit!" Eine Woche zuvor hatte er nämlich noch steif und fest behauptet, von der Existenz dieser Konten in der Schweiz keine Ahnung zu haben. Für diese Chuzpe wurde er inzwischen mit einem gut dotierten Posten im Unternehmen einer seiner Geldgeber belohnt.
Und jetzt haben wir eben die "Affäre Steinbrück" mit seinen "Vortragshonararen", die er von seinen Unternehmerfreunden im sechsstelligen Bereich kassierte. Müssen wirklich sehr beeindruckende, vermutlich sogar weltverändernde Vorträge gewesen sein! Warum eigentlich konnte man sie nirgends nachlesen? Fanden sie überhaupt statt?
Aber das sind doch alles Peanuts und Nebensächlichkeiten im Verhältnis zu dem, was gerade in Österreich abgeht!
Da kauft sich nämlich der Milliardär Stronach in aller Öffentlichkeit gerade ein Politikerteam zusammen. Wie der Manager eines Profi-Fußballvereins schickt er seine Scouts los. Die sprechen jeden Politiker des Landes an, der bereit ist, für ein paar Dollar mehr seine bisherige Partei und Gesinnung aufzugeben und sich der Truppe des Stronach anzuschließen. Unter anderem bei dem geschmeidigen Ex-Kanzler Vranitzki offensichtlich mit Erfolg.
Das nenne ich ein leuchtendes Beispiel für eine transparente Demokratie!
Nicht nur Scheckbuch-Journalismus, sondern auch Scheckbuch-Politik. In aller Offenheit. Ohne jede verquaste Verschleierung. Da weiß jeder Österreicher, woran er ist. Und wer sich ihm zur Wahl stellt.
Bravo Stronach!
Der Mann hat Eier. Die Ösis können stolz sein, ihn zu haben. Er führt ihnen gnadenlos vor, was das für Persönlichkeiten sind, die in ihrem Land die Abgeordnetensitze vollfurzen.
Bei uns hingegen dürfen sich die ach-so-integren Mitglieder dieser Kaste im feinen Zwirn täglich in Talkshows salbadernd mit mehr oder minder beflissenen Moderatoren präsentieren.
Tu felix Austria ...
Uwe Woitzig - 20. Okt, 09:40