Donnerstag, 1. März 2018

An die Politiker

Angesichts dessen, was sich die Politiker gerade in unserem Land und weltweit erlauben, möchte ich Ihnen diese Worte eines erleuchteten indischen Meisters ins Stammbuch schreiben:

"Ich habe nichts gegen Politiker, aber ich habe etwas gegen die Krankheit, an der sie leiden. Ihre Krankheit ist der Minderwertigkeitskomplex.
Jeder Politiker, der über ein bisschen Intelligenz verfügt, könnte die ganze Szene verändern. Er darf sich aber nicht als Politiker verstehen, sondern nur als Mensch, der sich politisch betätigt. Seine Menschlichkeit darf nicht von der Politik überrollt werden. Die Politik sollte nur sein Beruf sein – wie zum Beispiel Installateur. Er sollte ihn so professionell wie möglich ausüben, doch wenn er nach Hause kommt, sollte er ihn ablegen.

Ich habe nichts gegen Politiker, ich bin nur dagegen, dass ihr Beruf ihnen alle Menschlichkeit nimmt. Wenn in ihrer Brust weiterhin ein menschliches Herz schlägt, dann besteht Hoffnung, dass sie nicht zu Dienern des Todes, sondern zu Dienern des Lebens werden."

Osho, The Path of the Mystic

Mittwoch, 21. Februar 2018

Massaker in Ost-Ghuta?

Durch die deutschen Medien geistern gerade Schauergeschichten über Massaker in Ost-Ghuta in Syrien, die angeblich von der Armee Assads begangen wurden.
Das ist hervorragend getimet, schließlich muss der "Einsatz" des NATO-Partners Türkei legitimiert werden, der ohne jede völkerrechtliche Legitimation in Syrien eingedrungen ist, um Kurden zu bekämpfen.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast zum Lachen, wie immer wieder dieselben Propagandamittel eingesetzt werden: immer sind es nämlich Bilder von toten Kindern, die als angeblicher Beweis für die Gräueltaten des jeweiligen Todfeindes (ehemals Sadam Hussein und Ghadafi und jetzt gerade Assad) von immer denselben Agenturen aus um die Welt gehen.
Ohne jetzt der große Russlandfreund zu sein, zitiere ich doch als Gegenpol mal wieder RT, das ja von den Westmedien abfällig als Sprachrohr Putins dargestellt wird:

https://deutsch.rt.com/meinung/65546-syrien-propaganda-medien-und-unicef/

"Die Welt am Abgrund"?

"Die Welt ist am Abgrund", sagte Gabriel (geschäftsführender Außenminister) auf der MSK. Natürlich meinte er die "Erde", aber über diesen Fauxpas sehen wir mal hinweg. Vermutlich dachte er weniger an den Nordkorea-USA-Konflikt, der sich gerade etwas zu beruhigen scheint, als vielmehr die durch den Einmarsch der Türkei hochkochende Kriegssituation in Syrien.

Um mal eine andere Sichtweise als die der die öffentliche Meinung bestimmenden Medien bekannt zu machen, lasse ich mal Assads Medienberaterin zu Worte kommen:
https://deutsch.rt.com/…/65485-assads-medienberaterin-shaa…/

Und hier die aktuellen Entwicklungen in Syrien wegen des Eingreifens der Türkei - mal aus der Sicht Russlands:
https://deutsch.rt.com/…/65483-erste-videos-regierungsnahe…/
https://deutsch.rt.com/…/65490-syrisches-staatsfernsehen-t…/

Dienstag, 20. Februar 2018

So eine Überraschung!

Also sowas! Da ich den Medien (ARD, ZDF, CNN, "SZ", "Spiegel", "Frankfurter Allgemeine" usw.) voll vertraue, dachte ich bisher, Einmischen in Wahlen anderer Nationen machen ausschließlich die bösen, bösen Russen.
Aber nein, da muss ich zu meiner großen Verwunderung lesen, was dieser Ex-CIA-Direktor in einem Interview kürzlich sagte:

https://deutsch.rt.com/nordamerika/65424-ehemaliger-cia-direktor-gibt-zu-usa-mischen-sich-in-fremde-wahlen-ein/

Somit habe ich als deutsches Wahlschaf also nur die Wahl zwischen Skylla und Charybdis, nämlich mit meinem Kreuz entweder Putins oder Trumps Interessen zu dienen.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Merkel nicht ständig versucht, beiden gerecht zu werden. Da ist es doch völlig logisch, dass die Arme damit überfordert ist, auch noch die Interessen ihres Wahlvolkes zu berücksichtigen.

Nicht umsonst bin ich seit meinem 20. Lebensjahr überzeugter Nichtwähler.

Manipulation?

Siehe da, da wird - ausgerechnet von der Merkel treuen "Blöd"-Zeitung - eine Umfrage veröffentlicht, in der die AfD doch tatsächlich zweitstärkste Partei ist. Natürlich um den "Genossen" klar zu machen, dass sie für die "GroKo" stimmen MÜSSEN, um das weitere Absinken der SPD in die Bedeutungslosigkeit wenigstens zu verzögern und um durch ein positives Abstimmungsergebnis für die GroKo die linientreue Merkel im Amt zu halten.

https://web.de/magazine/politik/wahlen/bundestagswahl/angst-essen-seele-spd-schwerer-not-32812080

Was früher die Folter war, sind heute die Medien ...

Donnerstag, 15. Februar 2018

Demokratie in Deutschland?

Es ist ein wunderbares Beispiel, wie es in Wirklichkeit um unsere sogenannte "Demokratie" bestellt ist, dass die AfD mit derzeit ca. 15 % der Wählerstimmen nicht in die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung einbezogen wurde. Die sogenannten "Volksparteien" maßten sich von Anfang gegen den Willen der Wähler an, die AfD kategorisch davon auszuschließen.
Egal wie man zur AfD steht, über 6 Millionen Wähler, die die drittstärkste legitime Partei im Land, die weder verfassungsfeindlich noch verboten ist, gewählt haben, dürfen in einer echten Demokratie bei einer Regierungsbildung nicht ignoriert werden.
Stattdessen steht jetzt eine GroKo im Raum, die derzeit gerade mal 46 % der Wählerstimmen erhalten würde. So viel zu dem Wert von Wahlen. Wieder einmal erklärt sich, warum die Stimmzettel in einer "Urne" landen.
Um dem üblen Spiel die Krone aufzusetzen, tritt der Kandidat der SPD jetzt auch noch ab und wird durch eine ganz bewusst aus dem Wahlkampf herausgehaltene Unperson ersetzt. Das ist in etwa so, als würde der FC Bayern Neymar kaufen und Paris SG schickt Kevin Trapp. Mal wieder ein glatter Wahlbetrug, denn mit dem Kandidaten verschwindet natürlich auch dessen Programm, auf das die Wähler herein gefallen sind.

Sonntag, 17. Juli 2016

"Putsch" in der Türkei?

Es reicht mir mit der Verarschung durch die offiziellen Medien und die verlogene Lesart der Merkel-Truppe bezüglich des angeblichen Putsches in der Türkei! Merkel hat doch tatsächlich gesagt, dass Erdogan die "demokratische Ordnung" wieder hergestellt habe.
Abgesehen von der äußerst dilettantischen Durchführung des "Putsches" frage ich mich, wie es möglich sein soll, unblutig und ohne jeden Widerstand fast 3000 Offiziere festzunehmen, die angeblich an dem "Putsch" gegen Erdogan beteiligt gewesen sein sollen. Jeder Offizier hat einen Stab um sich und befehligt je nach Rang eine unterschiedlich große, auf jeden Fall aber schwer bewaffnete Einheit. Wenn es diesen Putsch der türkischen Armee wirklich gegeben hätte und sie Rädelsführer von ihm gewesen wären, hätten sie sich definitiv auf Angriffe jeglicher Art der Regimetreuen bestens vorbereitet.
Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass die Offiziere alle bekennende Gegner von Erdogan waren und auf einer Liste standen, die vergangene Nacht "abgearbeitet" wurde. Woher wussten die Erdogan-Getreuen sonst so schnell, wer sie waren und wo sie sich aufhielten? Das heißt, die Überrumpelten hatten in Wirklichkeit keine Ahnung von dem Putsch, der wahrscheinlich von Erdogan selbst inszeniert wurde und ausschließlich seiner Machtausweitung dient.
Sie lagen vermutlich alle friedlich in ihren Betten, als Sonderkommandos ihre Türen eintraten und die völlig Überraschten überwältigten. Jetzt kann man sie in Schauprozessen verurteilen und damit endgültig aus dem Weg räumen. Erdogan denkt bereits laut über die Wiedereinführung der Todesstrafe nach.
Der Ausgang dieser Prozesse ist gesichert. Alle ca. 2.800 Richter, die ebenfalls gegen Erdogan waren (erstaunlicherweise wusste man in weniger als 24 Stunden nach dem Putsch genau, welche Richter zu entfernen waren), wurden ja gefeuert und durch willige Erdogan-Büttel ersetzt.
Selbstverständlich kann Erdogan jetzt auch sein Präsidial Gesetz durchbringen, das mich fatal an das "Ermächtigungsgesetz" Hitlers erinnert.
http://www.focus.de/politik/ausland/militaerputsch-in-der-tuerkei-im-news-ticker-ministerpraesident-erklaert-putschversuch-fuer-gescheitert_id_5735674.html

Sonntag, 6. Dezember 2015

Die Politik des "freundlichen Gesichts"

Es ist müßig, in diesen Zeiten noch etwas zu dem Verhalten der deutschen Regierung und den möglichen Konsequenzen für uns alle zu posten. Aber etwas möchte ich noch loswerden, bevor ich mich von hier wieder für einige Zeit verabschiede:

Eine derart verantwortungslos handelnde Regierung, die Verbrecher und fanatische, zum Teil mit internationalem Haftbefehl gesuchte Mörder ohne Kontrollen und Registrierung unbegrenzt in dieses Land lässt, wäre in anderen Zeiten längst abgesetzt und wegen Hochverrats verurteilt worden. Immerhin laufen gerade Hunderte solcher Strafanzeigen gegen Merkel und Co. und es werden täglich mehr.

Es ist unbegreiflich, dass die innere Sicherheit dieses Landes und ganz Europas unter dem Deckmantel der Politik des "freundlichen Gesichts" (Zitat Merkel) mit Füßen getreten wird, indem viele tausend Einwanderer - wer aus Österreich kommt ist kein "Flüchtling" - ohne jede Registrierung und unter Missachtung der Asylgesetze die Grenzen überschreiten und untertauchen können. Aber natürlich werden die anhängigen Verfahren gegen Merkel und Co. im Sande verlaufen, denn die Justiz ist Teil des Systems.

Wie dieses "freundliche Gesicht" wirklich aussieht, erkennt man daran, dass unsere völlig absurd handelnde Regierung sich an den Bombenangriffen gegen die zurückgebliebenen Familienmitglieder der gerade hier angekommenen syrischen Einwanderer beteiligt. Man will aber lt. dem dicken Gabriel ISIL "nicht vernichten, sondern nur stoppen". Da ich davon ausgehe, dass die Kabinettsmitglieder nicht alle wahnsinnig sind – wie es z.B. Donald Trump vermutet, muss hinter dieser Politik des „freundlichen Gesichtes“ Kalkül stecken. Das könnte sein, dass die Bewohner dieses Landes so in Angst und Schrecken versetzt werden sollen, dass sie ohne Murren jede weitere Verschärfung der Überwachungs – und Unterdrückungsmaßnahmen sowie der Einschränkungen ihrer Freiheit akzeptieren. Opfer werden dabei billigend in Kauf genommen. Das Absagen des Länderspiels in Hannover passt da gut ins Bild.
Erfolge gibt es bereits, denn niemand spricht mehr über die flächendeckende Überwachung durch die NSA oder die Vorratsdatenspeicherung.

Ein Land, in dem besorgte Bürger auf die Straße gehen und gegen offene Grenzen und für die Registrierung und Überprüfung aller Einwanderer protestieren und sofort als „Nazis“ und zum „rechten Lager“ gehörend bezeichnet werden (was genau ist das überhaupt? Wo endet die „Mitte“? Wer hat eigentlich diese alberne Kategorisierung „Links-Rechts-Mitte“ erfunden, die von den undifferenziert Denkenden so gerne benutzt wird?), wenn sie auf die ihnen drohenden Gefahren hinweisen, ist nicht mehr mein Land. Deswegen habe ich es verlassen und beobachte das weitere Geschehen aus einem sicheren "Ausland".

Ich habe mich immer als Weltbürger betrachtet, in vielen Ländern gelebt und noch mehr bereist. Ich kannte keine Vorurteile gegen Rassen und andere Völker. Das hat sich geändert! Ich schäme mich wegen dieser Regierung zum ersten Mal, ein Deutscher zu sein.

Ich wünsche allen, dass sie in diesen gefährlichen Zeiten den Mut haben, das zu ändern, was zu ändern ist; die Kraft, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.
Take care.

Samstag, 14. November 2015

Angie hat "alles im Griff"!

Bravo Angie!
Das ging ja schneller als gedacht!
Seit September zeigt Angela „Angie“ Merkel „ihr freundliches Gesicht“ und begrüßt die ganze Welt mit offenen Armen in Deutschland und Europa. In den ersten Wochen konnte jeder „Flüchtling“ – wenn jemand aus dem wunderschönen und (bisher) sicheren Österreich kommt, ist er kein „Flüchtling“ - unkontrolliert und unregistriert nach Deutschland einreisen und in Europa untertauchen.

Inzwischen stehen immerhin Bundespolizisten an der deutschen Grenze und täuschen Grenzkontrollen vor. Denn immer noch kann jeder ohne Visum einreisen, wird in Erstaufnahmelager ohne Bewachung verfrachtet und kann einfach von dort verschwinden, wann es ihm passt.
Manche „Flüchtlinge“ überqueren das Mittelmeer mit Luxusyachten, reisen mit einer dunklen Limousine in Deutschland ein und tauchen bei „Verwandten“ unter. Als Reisegepäck und Gastgeschenke haben sie neben ihren Kampfanzügen auch Sprengstoff und Waffen jeder Art dabei.
Warum auch nicht? Sie werden nicht kontrolliert und dürfen mitbringen, was sie wollen.
http://web.de/magazine/panorama/terror-paris/terror-paris-mittaeter-bayern-gefasst-31129004
Die SPD und die CDU sind strikt gegen strenge Grenzkontrollen. Sie wollen ihr „freundliches Gesicht“ nicht verändern. Immerhin ist ihre Faselei von der „Willkommenskultur“ inzwischen beendet.
Das ach-so-realitätsnahe Mädchen aus der Uckermark tönt derweil: „Ich habe die Lage im Griff!“
Die durch Nachrichtenagenturen wie Reuters gleichgeschalteten Medien verbreiten sofort als willige Claqueure diesen Schwachsinn. Der Präsident des Verfassungsschutzes und alle Polizeipräsidenten der Bundesländer sagen das Gegenteil: Die innere Sicherheit ist in diesem Land nicht mehr gegeben.
Wenn Politiker wie der von „Angie“ gedemütigte und inzwischen völlig verstummte Seehofer oder de Maizière es wagen, einen – inzwischen sowieso sinnlosen - Vorschlag zur Reglementierung der „Flüchtlings“ströme einzubringen und Transitzonen o.ä. zu fordern, werden sie öffentlich durch die Medien hingerichtet. Die Journalisten scheinen alle nicht zu diesem Planeten zu gehören. Unverdrossen fallen sie über jeden her, der es wagt, über Grenzschließungen und Grenzkontrollen auch nur zu reden. Abgesehen davon, dass es sowieso zu spät ist, dieses Land und Europa noch wirksam gegen ISIL, rumänische Diebesbanden usw. zu schützen.
Erste Konsequenz dieser Haltung und von Angies „freundlichem Gesicht“:
Frankreich hat gerade den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Menschen in Paris sollen in ihren Häusern bleiben und die Grenzen Frankreichs wurden heute geschlossen.
Vermutlich sitzt gerade jeder Pariser vor dem Fernseher, schaut sich die Bilder seiner ins Chaos gestürzten Stadt an und bedankt sich bei der „freundlichen“ deutschen Bundeskanzlerin.
Besonders die Angehörigen der Hunderten von Toten werden ihr und ihrem Komplizen Hollande auf ewig dankbar sein.

Wenn ich recht informiert bin, war eine der Parolen der Nazis „erst Paris und dann die ganze Welt“. Deswegen führten sie den „Blitzkrieg“ gegen Frankreich und eroberten zu Beginn ihres Weltkrieges die französische Hauptstadt.
Die Männer, die ISIL steuern (ISIL = Islamischer Staat des Irak und der Levante. Gemeint ist damit das Gebiet westlich des Zweistromlandes bis hin zum Mittelmeer, wo sich heute Syrien, der Libanon, Israel, die palästinensischen Autonomiegebiete und Jordanien befinden), kennen offensichtlich die Geschichte Europas. Ich vermute, sie haben daraus gelernt und werden es besser machen als unsere Vorfahren. Damals gab es geschätzte 60 Millionen Tote und am Ende lagen Deutschland und halb Europa in Schutt und Asche.
Aber wir müssen uns keine Sorgen machen, wie es diesmal enden könnte. „Angie“ und ihre Busenfreundin „Flinten-Uschi“ mit ihrer bestens gerüsteten Bundeswehr „schaffen das“.
Und die scheinbar über allen Realitäten schwebende Angie hat die Situation ja sowieso "im Griff".
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-im-zdf-habe-die-lage-im-griff-a-1062761.html

Freitag, 6. November 2015

Mein Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft

Nachdem ich im Netz und in den Medien alle denkbaren Kommentare zu den Flüchtlingen gelesen habe, habe ich mich entschlossen, mir einmal selbst vor Ort, d.h., in einer Flüchtlingsunterkunft, ein Bild zu machen.
Ich suchte mir einen ehemaligen Landgasthof aus, in dem ca. 80 Flüchtlinge untergebracht sind. Beim Betreten des schlichten Hauses erwartete mich der typische 60er-Jahre-Charme solcher einfachen Garni-Pensionen für Handlungsreisende und Monteure: Dunkle enge Gänge, von denen links und rechts Zimmertüren abgingen, die in kleine Zimmer ohne Badezimmer, aber mit Waschbecken führten.
In einem der Gänge gab es eine Nische mit einem Tisch, an dem 5 Männer saßen, die gerade Reis mit einer roten Sauce aßen. Neben ihnen lief ein alter Röhrenfernseher, der aber nur ein einziges deutsches Programm zeigte, wie sie mir erklärten. Sie luden mich sofort freundlich zum Mitessen ein.
Ich setzte mich zu ihnen und fragte als erstes, wie sie hergekommen waren. Sie erzählten mir von ihrem strapaziösen Fußmarsch über den Balkan. Lächelnd und ohne ein Wort der Klage übrigens.
Einer von ihnen war ein 20jähriger Student, der schon erstaunlich gut Deutsch sprach. Er erzählte mir, dass er einen Studienplatz an einer Uni in Duisburg bekommen habe, den er antreten könnte, wenn er ein Jahr lang Deutsch gelernt und eine Prüfung bestanden hätte. Seine Zeugnisse würden anerkannt. Die Uni sei extra für die Flüchtlinge eingerichtet worden.
Am Tisch herrschte eine entspannte, freundliche Stimmung und es wurde viel gelacht.
Der Lärm weckte einige der in ihren Zimmern Schlafenden und sie kamen neugierig zu uns, als sie mich sahen. Auch sie waren ausgesprochen freundlich zu mir und einer brachte mir unaufgefordert eine Tasse Kaffee.
Auf meine Frage erklärte mir ein 33 Jähriger, warum er aus dem Libanon geflohen war. Er war Syrer, betrieb ein Computergeschäft und war überfallen und ausgeplündert worden. Als er sich zur Wehr setzen wollte, hatte man ihn bewusstlos geschlagen. Er ging zur Polizei und zeigte die Täter an, die er kannte. Die Täter erklärten, dass er sie als Christen und Libanesen beleidigt hätte. Daraufhin wurde er, der Anzeigenerstatter, 5 Tage eingesperrt.
Nach seiner Entlassung sollte er einer Kampfeinheit der Al-Nuzra beitreten, die in Aleppo eingesetzt werden sollte. Er hatte keine Lust zu sterben und beschloss zu fliehen.
Als er sich seinen Pass abholen wollte, musste er 800 Dollar Bestechungsgeld zahlen. Wohlgemerkt seinen ganz regulären syrischen Pass - sagte er jedenfalls. Danach floh er für 2000 Dollar in einem Boot übers Mittelmeer nach Griechenland und lief von dort zu Fuß oder fuhr teilweise mit Bussen nach Deutschland.
An der deutschen Grenze fragte ihn ein Polizist nach seinem Visum. Er hatte keins. Der Polizist lächelte ihn nur freundlich an und fragte ihn, ob er etwas essen wollte. Als er dankend ablehnte, brachte ihn der Polizist zu einem Zug und schenkte ihm einen Plastikbeutel mit einer Wasserflasche, einer Banane und einer Tafel Schokolade.
Er sagte, wenn er ohne Visum an eine syrische Grenze gekommen wäre, hätte man ihn brutal verprügelt und für unbestimmte Zeit eingesperrt. Er wollte eigentlich nach Schweden weiter. Aber wegen der freundlichen Begrüßung beschloss er sofort, in Deutschland zu bleiben.

Alle erzählten mir, dass es seit 4 Jahren überall in Syrien und dem Libanon zu brutalen Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten kommt. Aber nicht, weil al-Assad sie aufeinander hetzt.
Das wäre ein reiner Religionskrieg, erklärten sie mir. Wenn der Chef de Priére einer Moschee sagt, dass jemand ungläubig (Kaffer) sei und getötet werden müsse, läuft sofort jemand los und bringt den Betreffenden um. Selbst, wenn es sein Nachbar ist, mit dem er jahrelang Wand an Wand zusammen lebt.

Das geht laut meinen Gesprächspartnern seit vier Jahren so und hat natürlich einen ungeheuren Hass geschürt – und den haben die meisten der Flüchtlinge immer noch in sich. Dieser Hass auf die andersgläubigen Muslime und Ungläubige entlädt sich täglich in wüsten Schlägereien in den Aufnahmelagern. Inzwischen sogar mit Messern und selbst gebastelten Waffen, wie sie mir erzählten. In Erstaufnahmelagern muss es laut meinen Gesprächspartnern zugehen wie im Krieg in Syrien. Pausenlos rückt die Polizei mit Mannschaftsbussen an, um der Situation einigermaßen Herr zu werden. Rücken sie ab, gehen die Schlägereien weiter.

Die einhelligen Aussagen änderten sich, als ich sie fragte, wer oder was ihrer Meinung nach das Feuer in der Region entzündet hat. Denn schließlich hätten sie ja alle jahrzehntelang friedlich zusammen gelebt. Jeder schien einen anderen Schuldigen zu kennen. Einer sagte, dass er denke, dass die USA und Israel das Feuer geschürt hätten. Ein anderer gab Assad die Schuld. Ein Dritter meinte, dass sie alle zusammen arbeiten würden, um die Syrer zu vertreiben und sie ungestört an das Öl und das Gold heran könnten. Jetzt kämen ihnen allerdings die Russen in die Quere. Die hätte Assad geholt, als er merkte, dass er herein gelegt werden sollte.

Die Jungs, mit denen ich sprach, sagten, dass sie es nicht verstünden, dass ihre Landsleute den Hass und die Intoleranz nicht in ihren Heimatländern gelassen hätten. Einer der Syrer, ein IT-Networker, meinte, sie müssten alle „neu formatiert werden“.

Mein Fazit: Es scheint alles richtig zu sein, was im Netz verbreitet wird. Sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte treffen zu. Wie immer entscheidet jeder Mensch selbst, was er sich davon aussucht – natürlich nur, wenn ihm eine Wahl gelassen wird.

Eine sehr interessante Erkenntnis zum Schluss:
Als ich die Männer am Tisch fragte, ob sie in Deutschland bleiben wollten, antwortete einer von ihnen: „Nein, wir warten auf unsere Green Card, die uns eine Aufenthaltserlaubnis für 3 Monate garantiert. Wenn wir die haben, gehen wir auf jeden Fall in ein anderes europäisches Land.“
Ich sah ihn verdutzt an und fragte, warum. Er antwortete:
„In Deutschland ist es mir zu gefährlich. Da gibt es zu viele gewaltbereite und hasserfüllte Muslims!"
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